8. Mai

Aus dem Evangelium nach. Matthäus (1, 18—21):

Mit der Geburt Christi aber verhielt es sich so: Als seine Mutter mit Joseph verlobt war, fand es sich, bevor sie zusammen kamen, daß sie vom Heiligen Geist empfangen hatte. Weil aber Joseph gerecht war und sie nicht in üblen Ruf bringen wollte, gedachte er, sie heimlich zu entlassen. Während er mit diesem Gedanken umging, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sprach zu ihm: „Joseph, du Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, dein Weib, zu dir zu nehmen,- denn was in ihr geboren ist, das ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk erretten aus seinen Sünden."

V. Du aber, Herr, erbarme dich unser!

A. Dank sei Gott!

V. Erhebet, ihr Tore, eure Häupter und öffnet euch weit, ihr uralten Pforten. Alleluja.

A. Erhebet, ihr Tore, eure Häupter und öffnet euch weit, ihr uralten Pforten. Alleluja.

V. Daß der König der Herrlichkeit einziehe! Alleluja.

A. Erhebet, ihr Tore, eure Häupter und öffnet euch weit, ihr uralten Pforten. Alleluja.

Aus einer Predigt des heiligen Bischofs Ambrosius:

Verborgen sind die göttlichen Geheimnisse und nicht leicht kann nach dem Ausspruch der Propheten ein Mensch Gottes Ratschluß wissen. Aber dennoch können wir aus den anderen Taten und Geboten des Herrn und Heilandes erkennen, wie auch das auf vorbedachten Ratschluß geschehen ist, daß sie, die den Herrn gebären sollte, einem Manne verlobt war. Warum aber

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hat sie nicht vor der Verlobung empfangen? Vielleicht sollte nicht gesagt werden können, daß sie im Ehebruch empfangen habe. Und mit gutem Grunde stellt die Schrift beides fest: sowohl, daß sie Verlobte als auch, daß sie Jungfrau war, Jungfrau, damit sie als un-berührt vom Umgang mit einem Manne erscheine; Verlobte, damit sie nicht wegen geschändeter Jungfräulichkeit in Verruf komme. Lieber wollte der Herr Zweifel über seine Herkunft als über die Keuschheit seiner Mutter zulassen. Er hielt es nicht für gut, die Glaubwürdigkeit seiner Herkunft auf die Gefahr ungerechter Verdächtigung seiner Mutter sichern zu sollen. So bleibt also die Jungfräulichkeit Marias sowohl hinsichtlich ihrer Reinheit als auch ihres Rufes unantastbar. Mit gutem Grunde ist Maria Verlobte, zugleich aber Jungfrau; denn sie ist Vorbild der Kirche, die makellos und auch Braut ist.

V. Du aber, Herr, erbarme dich unser!

A. Dank sei Gott!

V. Aus dem Munde des Höchsten .ging ich hervor, die Erstgeborene vor aller Schöpfung. Alleluja.

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A. Aus dem Munde des Höchsten ging ich hervor, die Erstgeborene vor aller Schöpfung. Alleluja.

V. Ich habe im Himmel bewirkt, daß das unvergängliche Licht aufging. Alleluja. — Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste.

A. Aus dem Munde des Höchsten ging ich hervor, die Erstgeborene vor aller Schöpfung. Alleluja.

V. Der Herr sei mit euch!

A. Und mit deinem Geiste!

Lasset uns beten:

Herr Gott, in wunderbarer Auserwählung hast du die Jungfrau Maria zur Mutter deines Sohnes bestimmt und in ihr die Verheißung der jungfräulichen Geburt * erfüllt; laß uns durch die Betrachtung dieser Geheimnisse zur vollkommenen Hingabe an deine allmächtige Vorsehung geführt werden durch Christus unseren Herrn, der mit dir lebt und herrscht in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

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