4. Mai

 

Lesung aus dem Propheten I s a i a s (7, 10—15):

Der Herr aber redete weiter zu Achaz und ließ ihm sagen: „Erbitte dir ein Zeichen vom Herrn, deinem Gott: Fordere es tief aus der Unterwelt oder oben aus der Höhe." Da sprach Achaz: „Ich will nichts fordern, damit ich den Herrn nicht versuche." Er aber sprach: „Höre doch, du Haus David. Ist es nicht genug, die Geduld der Menschen zu ermüden, müßt ihr nun auch die meines Gottes ermüden? Darum wird der Herr euch ein Zeichen geben: Siehe, eine Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären, den wird sie Emanuel nennen. Dickmilch und Honig wird er essen, bis er versteht, das Böse zu verwerfen und das Gute zu wählen."

V. Du aber, Herr, erbarme dich unser!

A. Dank sei Gott!

V. Tauet, ihr Himmel, von oben! Ihr Wolken, regnet den Gerechten! Alleluja.

A. Tauet, ihr Himmel, von oben! Ihr Wolken, regnet den Gerechten! Alleluja.

V. Es öffne sich die Erde und sprieße den Heiland hervor! Alleluja.

A. Tauet, ihr Himmel, von oben! Ihr Wolken, regnet den Gerechten! Alleluja.

 

Aus einer Predigt des heiligen Ables Bernhard:

Wie er seine Mutter im Himmel mit ganz besonderer Herrlichkeit beschenkt, so trug er auch Sorge, ihr auf Erden mit ganz besonderer Gnade zuvorzukommen. Deshalb sollte sie auf unaussprechliche Weise unberührt empfangen und unversehrt gebären. Eine solche Geburt aus einer Jungfrau ziemte sich für Gott. Ein solches Gebären eines Gottes war der Jungfrau angemessen. Der Schöpfer der Menschheit mußte sich zu seiner Menschwerdung eine solche Mutter erwählen, ja, schaffen, von der er wußte, daß sie für ihn sich zieme und ihm gefallen werde. Er, der alle Makel tilgen wollte, verlangte, daß es eine Jungfrau sei, um rein aus der Reinen hervorgehen zu können. Er, der sich das notwendige und heilsame Beispiel dieser Tugenden geben wollte, wollte auch, daß sie demütig sei, um selber sanften und demütigen Herzens aus ihr hervorgehen zu können. Eine Jungfrau ließ er gebären, in der er schon vorher das Verlangen nach Jungfräulichkeit geweckt und ihr dazu das Verdienst der Demut verliehen hatte. Maria sollte den Heiligsten der Heiligen empfangen und gebären. Sie empfing die Gabe der Jungfräulichkeit; denn ßie sollte heiligen Leibes sein. Sie empfing die Gabe der Demut; denn sie sollte heiligen Herzens sein. Wegen ihrer Anmut und Schönheit ist sie bekannt im Himmel. Die Blicke der Him-melsbürger wenden sich zu ihr hin. Das Herz des Königs bewegt sie, nach ihr zu verlangen. Den Boten des Himmels zieht sie zu sich herab. O wundervolle Herablassung Gottes! O wundervolle - Auszeichnung der Jungfrau!

V. Du aber, Herr, erbarme dich unser!

A. Dank sei Gott!

V. Dein Kleid ist weiß wie Schnee, und dein Angesicht ist wie die Sonne. Alleluja.

A. Dein Kleid ist weiß wie Schnee, und dein Angesicht ist wie die Sonne. Alleluja. >      <

V. Laßt uns die unbefleckte Empfängnis der Jungfrau Maria feiern! Alleluja. — Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste.

A. Dein Kleid ist weiß wie Schnee, und dein Angesicht ist wie die Sonne. Alleluja.

4*

 

V. Der Herr sei mit euch!

A. Und mit deinem Geiste!

Lasset uns beten:

Sei gegrüßt, du reinste Lilie der Heiligsten Dreifaltigkeit, du blühende Rose des himmlischen Hofes! Du hast den Sohn Gottes geboren und genährt. Du bist auch unsere Mutter. Nähre uns mit den Gaben des Himmels und hilf uns dazu, daß auch wir des Lebens der anderen Welt teilhaftig werden durch Christus unseren Herrn. Amen.